August II.

[124] August II., Friedr., der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, 2. Sohn Kurfürst Johann Georgs III., geb. 12. Mai 1670 zu Dresden, bemerkbar durch seltene Körperkraft und geistige Gewandtheit, folgte 1694 seinem Bruder Johann Georg IV. in der Kurwürde. Nachdem er 2. Juni 1697 zum Katholizismus übergetreten, wurde er 27. Juni zum König von Polen erwählt und 15. Sept. gekrönt. 1700 schloß er sich der Nordischen Allianz gegen Schweden an, ward von Karl XII. bei Klissow und Pultusk geschlagen und mußte im Frieden von Altranstädt (1706) auf die poln. Krone zugunsten von Stanislaus Leszczynski verzichten, die er jedoch 1719 nach der Schlacht von Pultawa und dem Tode Karls XII. wiedererhielt. Seiner Prachtliebe verdankte Sachsen reiche Kunstschätze, aber auch eine große Vermehrung der Schulden- und Abgabenlast. A. starb in Warschau 1. Febr. 1733. Sein einziger legitimer Sohn war der nachmalige König (Friedrich) August III. Von seinen zahlreichen natürlichen Kindern ist namentlich Graf Moritz von Sachsen, dessen Mutter Aurora von Königsmark war, zu erwähnen. – Vgl. Jarochowski (poln., 1874).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 124.
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