Burg

[290] Burg, ein befestigter Platz; bes. im Mittelalter die befestigten Wohnsitze der Ritter, meist hoch auf Bergkegeln gelegen und von zinnenbewehrten Mauern und Gräben umschlossen, mit einer Zugbrücke absperrbar. Von den Gebäuden die wichtigsten der Palas (das eigentliche Wohnhaus) und der Burgturm (Bergfried). Die Frauen bewohnten meist ein eigenes Gebäude im Burghof (die Kemenate) mit den Gemächern für die Herrin, die Mägde und zur Arbeit (Gadem). Im 12. und 13. Jahrh. baute der kleinere Adel B., mit dem Erstarken der Fürstengewalt gegen Ende des 15. Jahrh. begann der Bau größerer Anlagen und die kleinern sanken zu Raubritter-B. herab. Die Einführung der Schießwaffen brach ihre Unüberwindlichkeit und verwandelte sie großenteils in Ruinen, jetzt das romantischste Motiv eines Landschaftsbildes. – Vgl. Piper (1895; »Abriß«, 2. Aufl. 1904), Ebhardt (1899 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 290.
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