Burg [3]

[618] Burg, 1) Stadt im preuß. Regbez. Magdeburg. Kreis Jerichow I, am Ihlekanal, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Berlin-Magdeburg und der Kreis Jerichower Kleinbahnen, hat 3 evangelische und eine kath. Kirche, Denkmäler von Kaiser Wilhelm I. und Bismarck, Gymnasium, Waisenhaus, Landratsamt des Kreises Jerichow I, Amtsgericht, Hauptsteueramt, Tuch-, Schuhwaren-, Handschuh-, Leisten-, Zigarren-, Präserven-, Leder-, Dachpappen- und Maschinenfabrikation, Eisengießerei, Wollwäscherei, chemische Fabriken, Möbeltischlerei etc. und (1900) mit der Garnison (ein Feldartillerieregiment Nr. 40) 22,432 Einw., davon 1013 Katholiken. – B., wahrscheinlich wendischen Ursprungs, gehörte schon Anfang des 13. Jahrh. zum Erzbistum Magdeburg, kam 1635 durch den Prager Frieden an Kursachsen und von diesem 1687 an Brandenburg. Seit 1688 trug die Einwanderung vertriebener Franzosen, Wallonen und Pfälzer viel zur Hebung der städtischen Industrie bei. Vgl. Wolter, Mitteilungen aus der Geschichte der Stadt B. (Burg 1881). – 2) Stadt im preuß. Regbez. Düsseldorf, Kreis Lennep, an der Wupper, Knotenpunkt der Kleinbahnen Wermelskirchen-B. und Sonnborn-B., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Maschinen-, Kleineisenwaren-, Wolldecken- und Papierfabrikation, Metallgießerei und (1900) 1482 Einw. Das verfallene ehemalige Schloß, bis zum 13. Jahrh. Residenz der Grafen von Berg, ist wieder aufgebaut und enthält ein Museum bergischer Altertümer. B. wurde 1825 Stadt. – 3) Stadt im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Oldenburg, Hauptort der Insel Fehmarn (s.d.), hat eine evang. Kirche, Amtsgericht, Nebenzollamt I, Hafen, Seebad und (1900) 2911 Einw. Der Seeverkehr belief sich 1901 auf 487 Schiffe. – 4) Kirchspiel im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Süderdithmarschen, am Nordostseekanal, hat eine evang. Kirche und (1900) 3460 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 618.
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