Neuenburg

[258] Neuenburg, franz. Neuchâtel, Kanton der westl. Schweiz, 808 qkm, 126.279 meist reform. und franz. E., besteht aus dem ehemal. Fürstent. N. und der Grafsch. Valengin, vom Jura durchzogen, im O. vom Neuenburger [258] See (220 qkm, 38 km lg., bis 153 m tief, mit Pfahlbauten) begrenzt; lebhafte Industrie, bes. in Uhren. – N., früher eigene Grafschaft, kam 1707 nach dem Erlöschen des Hauses Longueville an Preußen, war 1807-14 im Besitze des Marschalls Berthier (Herzog von N.), trat dann als Besitztum des Königs von Preußen in die Eidgenossenschaft; 30. April 1848 wurde eine republikanische Verfassung eingeführt. Nachdem ein Aufstand der Royalisten (2. bis 3. Sept. 1856) mißglückt war, kam ein Vergleich zustande, und der König verzichtete auf seine Souveränitätsrechte. – Vgl. Majer, »Geschichte des Fürstent. N.« (1857). – Die Hauptstadt N., am Neuenburger See, (1900) 20.843 E., altes Schloß, Stiftskirche (12. Jahrh.), Kaufhaus, Museum, Akademie, Gymnasium, Sternwarte, Irrenanstalt, Fabrikation von Uhren, elektr. Apparaten, Bijouteriewaren.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 258-259.
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