Neuenburg [1]

[809] Neuenburg, 1) (poln. Nowe), Stadt im Kreise Schwetz des Regierungsbezirks Marienwerder der preuß. Provinz Preußen, am Einfluß der Montan in die Weichsel, unweit der preußischen Ostbahn; Leinweberei, Brauerei, Obstbau; 3300 Ew.; 2) Oberamt im württembergischen Schwarzwaldkreise; 5,7 QM.; Bäder, Bergwerke, Fabrikthätigkeit; 22,320 Ew.; 3) Stadt darin, an der Enz; Hammerwerk, Sensenfabrik (die erste auf dem Continent), Pianofortefabrik, Lederfabrikation, Fourniersägemühle, Holzarbeiten, Holzhandel; 1800 Ew.; hier 1783 große Feuersbrunst; 4) Kreis im Großherzogthum Oldenburg; 141/10, QM., 31,700 Ew.; theilt sich in die Ämter Rastede, Westerstede, Bockhorn u. die Herrschaft Varel; 5) Flecken darin, im Amte Bockhorn, Schloß, Amtssitz; 500 Ew.; 6) Stadt im Amte Müllheim des badischen Oberrheinkreises, am Rhein u. unweit der Badenschen Staatsbahn; Fischerei, Schifffahrt; 1150 Ew.; Sterbeort Bernhards von Weimar 1639; 7) Dorf, südlich von Tukum, in Kurland, wurde 1301 vom Deutschmeister Gottfried von Rogga erbaut u. kam 1561 als polnisches Lehen an den Herzog von Kurland, welcher es 1576 den Herren von Recke als erblichen Besitz gab, denen es noch jetzt gehört; 8) Burgruine im Bezirk Unterlandquart des Schweizercantons Graubündten, war ein Besitz der Thummen von N. u. wurde zu Anfang des 16. Jahrh. zerstört.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 809.
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