Opium

[312] Opĭum, Mohnsaft (Laudānum, Meconĭum), der eingetrocknete Milchsaft der unreifen Mohnköpfe (s. Papaver), der beim Anritzen zuerst weiß herausfließt (eine Kapsel gibt 0,02 g O.). Kommt eingetrocknet in braunen, narkotisch riechenden Stücken aus Indien, Kleinasien und China in den Handel, schmeckt scharf bitter und brennend, ist in Wasser und Weingeist fast vollständig löslich; stark giftig; enthält neben Harzen und Zucker einen indifferenten Körper, das Mekonīn, ferner als wirksame Bestandteile die Opiumbasen (Opiumalkaloide) Morphin (10-25 Proz.), Kodeïn, Thebaïn, Papaverin, Narkotin, Narzeïn u.a., gebunden an Schwefelsäure und Mekonsäure. Sehr wichtiges Arzneimittel, wirkt beruhigend, schmerz- und krampfstillend, schlafbringend; jetzt vielfach durch die aus ihm gewonnenen reinen Alkaloide ersetzt. O. wird auch als Berauschungsmittel im Orient, China, sowie in England und Nordamerika geraucht (Opiumraucher) und gegessen (Opiophagen). – Vgl. Fayk-Bley (1867), Christlieb (1878).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 312.
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