Pettenkofer

[388] Pettenkofer, Max von, Chemiker und Hygieniker, geb. 3. Dez. 1818 in Lichtenheim bei Neuburg an der Donau, seit 1847 Prof. der mediz. Chemie und 1865-94 Prof. [388] der Hygiene in München, 1896 Generalkonservator der wissenschaftlichen Sammlungen des bayr. Staates; gest. 10. Febr. 1901 in München durch Selbstmord. Begründer der experimentellen Hygiene, bes. verdient durch seine Arbeiten über die Verbreitungsart der Cholera und des Abdominaltyphus, über Ventilation und Desinfektion, über Stoffwechsel und Respiration, über den Einfluß von Bodenbeschaffenheit und Grundwasser, sowie durch sein Regenerationsverfahren für Ölbilder, schrieb: »Untersuchungen über die Verbreitungsart der Cholera« (1855), »Populäre Vorträge« (3. Aufl. 1877), »Die atmosphärische Luft in Wohngebäuden« (1858), »Choleraregulativ« (mit Griesinger und Wunderlich, 2. Aufl. 1867) und viele andere Werke über Cholera »Beziehungen der Luft zu Kleidung, Wohnung und Boden« (4. Aufl. 1877); gab mit Ziemssen das »Handbuch der Hygiene« (seit 1882), mit Buhl und Voit die »Zeitschrift für Biologie« (seit 1864) heraus. – Vgl. Rubner (1901), Eismann (1901), von Voit (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 388-389.
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