Pflanzenkrankheiten

[394] Pflanzenkrankheiten, alle abnormen Veränderungen des pflanzlichen Organismus. Sie werden entweder hervorgerufen durch Tiere (Gallwespen, Borkenkäfer, Koloradokäfer, Reblaus, Raupen, Blatt- und Blutläuse, Schnecken, Nagetiere, Wild etc.), oder durch pflanzliche, seltener tierische Parasiten (die Pilze des Getreidebrandes und -rostes, der Trauben –, Kartoffelkrankheit, des Blattschorfes der Rotfäule, des Ritzenschorfes, der Kohlhernie u.a. sowie einige parasitische Fadenwürmer), oder schließlich durch ungünstige physik. Einflüsse (der Beleuchtung, des Bodens, der Feuchtigkeit, durch Wind, Schnee, Frost, Blitzschlag etc.). Die P. äußern sich in Mißbildungen, Wucherungen, Überwallungen, Vergrünungen, Krauswerden, Verwelken, Vertrocknen der Blätter, Verfaulen der Wurzeln, Vergeilung, krankhaftem Zwergwuchs (Nanismus), Absterben der ganzen Pflanze u.a. Ein wirksames Mittel gegen Ungeziefer und kryptogamische Krankheiten ist Fostit (als Fostitpulver, -brühe); auch Bordeauxbrühe (s.d.) wird jetzt vielfach verwendet. Gegen Ungeziefer (Blattläuse etc.) dienen außerdem Präparate wie Aphidinin, Tabaksabsud, Nikotinseife etc. Die Ursachen der P. aufzufinden, ist die Aufgabe der Pflanzen- oder Phytopathologie. – Vgl. Frank (2. Aufl., 3 Bde., 1894-96), Hartig (3. Aufl. 1900), Sorauer (3. Aufl. 1905 fg.), Kirchner (2. Aufl. 1906 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 394.
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