Punische Kriege

[470] Punische Kriege, die drei Kriege der Römer mit den Karthagern (Puniern) um die Vorherrschaft im westl. Mittelmeer. Der erste Punische Krieg (264-241 v. Chr.) kam zum Ausbruch, als in einer Fehde zwischen Hiero II. von Syrakus und dem von italischen Söldnern (Mamertinern) eroberten Messana dieses Römer und Karthager zu Hilfe rief. Nach den Seesiegen der Römer bei Mylä 260 und Eknomos 256 und der Schlacht bei den Ägatischen Inseln 241 verlor Karthago Sizilien und Korsika und mußte eine bedeutende Geldsumme zahlen. Der zweite Punische Krieg (218-201) wurde veranlaßt durch die Eroberung Sagunts durch Hannibal (s.d.), dessen glänzende Siege gaben den Karthagern von vornherein das Übergewicht; erst allmählich vermochten die Römer sich zu sammeln und in Italien, wie namentlich in Spanien, Erfolge zu erringen. Sie konnten, da Hannibal nicht die genügende Unterstützung durch seine Regierung erhielt und sogar 205 zurückberufen wurde, nach Afrika übersetzen. Der Sieg des ältern Scipio (s.d.) bei Zama 202 besiegelte dann Karthagos Geschick; es mußte die härtesten Bedingungen über sich ergehen lassen. Der dritte Punische Krieg (148-146) wurde wesentlich im Interesse der Großkaufmannschaft durch Rom vom Zaune gebrochen, um Karthago zu vernichten, was auch nach verzweifelter Verteidigung der Stadt gelang.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 470.
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