Sonne

[724] Sonne, der Haupt- und Zentralkörper des Sonnensystems (s.d.); stellt sich als kreisrunde, glänzende Scheibe dar, mit Sonnenflecken (s.d.) und Sonnenfackeln bedeckt; ist die Quelle des Lichts und der Wärme. Sie dreht sich in 25-28 Tagen von Westen nach Osten um ihre Achse und hat eine fortschreitende Bewegung von 57 km in der Sekunde. Ihre mittlere Entfernung von der Erde beträgt ca. 149 Mill. km oder ca. 20 Mill. geogr. Meilen, ihr [724] Durchmesser 1,39 Mill. km. Sie ist im Volumen 1.297.000 mal so groß als die Erde; ihre Dichte beträgt nur ¼ der Erddichte. Das Sonnenlicht ist 619.000 mal so hell als der Vollmond. Die Sonnentemperatur beträgt etwa 5-6000 Grad. Der Sonnenkörper besteht aus einem feurigflüssigen Kern, der von der sog. Photosphäre umgeben ist; diese ist der Licht und Wärme aussendende Teil und bildet mit ihrer äußern Begrenzung den Sonnenrand; sie besteht wahrscheinlich aus einem Gemenge von Flüssigem und Gasen. Über der Photosphäre lagert sich die nur bei totaler Sonnenfinsternis als schmaler roter Saum sichtbare Chromosphäre, die in ihrem obern Teil aus Wasserstoff, in ihrem untern aus Metalldämpfen (Eisen, Magnesium etc.) besteht und die Protuberanzen (s.d.). aussendet. Die äußerste Hülle bildet die Corona (s.d.). [Tafel. Astronomie II, 1, 2 u. 3.] – Vgl. Secchi (deutsch 1872), Young (deutsch 1883).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 724-725.
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