Würzburg

1978. Würzburg.
1978. Würzburg.

[1005] Würzburg, unmittelbare Stadt, Hauptstadt des bayr. Reg.-Bez. Unterfranken und Bezirksstadt, am Main, (1900) 75.499 (1905: 80.325) E., Garnison, Sitz der Kreisregierung, eines Bischofs, Land-, Amtsgerichts, Oberpost-, Oberbahnamtes, einer Reichsbankstelle, Handels- und Gewerbe-, Handwerkskammer, des Generalkommandos des 2. Korps; roman. Dom (1189 geweiht); Neumünster Kirche (18. Jahrh.), Marienkapelle (14. Jahrh.), Universitäts-(Neubau-)Kirche (16. Jahrh., Sternwarte auf dem Turm), Hauptkirche (17. Jahrh.), altgot. Deutschherrenkirche (jetzt Militärmagazin), St. Burkardkirche (11. Jahrh.) u.a.; königl., früher bischöfl. Schloß (Residenz, 1744) mit großartigem Treppenhaus, Kaisersaal, Gemäldesammlung; Juliusspital (1567); Universität (1402, 1582 erneuert; 1400 Studierende); mit Bibliothek (300.000 Bände), 2 Gymnasien, Realgymnasium, Kreisreal-, königl. Musikschule, Priester-, Schullehrerseminar, Taubstummen-, Blinden-, Augenheilanstalt; bedeutender Wein- und Fruchthandel, Weinbau (Leisten- und Steinwein). Die Festungswerke wurden 1867-74 niedergelegt, die ehemal. Zitadelle Marienberg, bis 1720 bischöfl. Residenz, ist jetzt Kaserne. Hier 3. Sept. 1796 Sieg Erzherzogs Karl über die Franzosen unter Jourdan; 27. Juli 1866 Beschießung der Zitadelle durch die Preußen. – Das Bistum W., 741 gestiftet, später Fürstbistum, kam 1803 an Bayern, 1805 als Kurfürstent. W. an den Großherzog von Toskana, der es 1806 in ein Großhzgt. W. verwandelte, 1815 wieder an Bayern. – Vgl. Göbl, »W., kulturhistor. Städtebild« (4. Aufl. 1901), Gurlitt (1902), von Wegele, »Geschichte der Universität W.« (2 Tl., 1882), Stamminger und Amrhein, »Franconia sacra. Geschichte des Bistums W.« (1896 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1005.
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