Aufgang der Gestirne

[359] Aufgang der Gestirne der Gestirne heißt die Zeit und die Gegend, in der die Gestirne über den Horizont treten. Es gibt indeß eine Menge von Sternen an unserem Himmel, die nie weder auf - noch untergehen, nämlich diejenigen, welche sich in der Nähe des Nordpoles befinden. Dieser liegt bekanntlich über unserem Horizonte und um ihn, oder vielmehr um eine gerade Linie, die man sich zwischen ihm und dem Südpole, welcher unter unserem Horizonte liegt, gezogen denkt, bewegt sich scheinbar der Himmel mit den an ihn befestigten Sternen. Die Sterne, welche zunächst um den Nordpol liegen, sinken also nie unter unsern Horizont, und am Tage sehen wir dieselben nur wegen des hellen Lichtes der Sonne nicht. Die Erde wälzt sich von Westen nach Osten fort, und daher kommt der Schein des Aufgehens und Untergehens der Sterne überhaupt, so wie der Umstand, daß alle Sterne im Osten aufgehen, daher dieser selbst Orient, Aufgangsgegend heißt.

O.M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 359.
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