Buche

[215] Buche ist ein starker, hochstämmiger Waldbaum, der in allen Gegenden Europa's wild wächst. Es gibt Weiß- und Rothbuchen. Der Baum wächst bis in's 15. Jahr langsam, dann bedeutend schneller, erreicht eine Höhe von 100–120 Fuß und ein Alter von 120–124 Jahren. Die Fortpflanzung geschieht entweder durch Samen oder durch Setzlinge. Der Stamm sieht dunkelgrau und wird im Alter immer lichter, die Rinde ist glatt, die Blätter dunkelgrün, oval und am Rande etwas gekräuselt, die Zweige bilden eine regelmäßige, breite Krone. Man benutzt die Rinde als Lohe zum Gerben, die B lätt er zuweilen zum Ausstopfen der Matratzen, den Samen oder die Bucheckern theils zur Viehmast, theils preßt man Oel aus ihnen, dessen beste Qualität dem Mohn- und Provenceröl an die Seite gestellt wird. Das Holz der Weißbuche wird wegen seiner Festigkeit und Zähigkeit zum Mühlen-und Maschinenbau verwendet; aus beiden Arten verfertigt man Tischler- und Drechslerarbeit, dagegen ist das Weißbuchenholz zur Feuerung das bessere, weil es die stärkste Hitze, die meisten Kohlen und die beste Asche gibt.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 215.
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