Canal

[264] Canal, nennt man einen künstlichen Graben, durch welchen Meere und Ströme mit einander verbunden, kürzere Verbindungsstraßen im Innern des Landes erzielt, Handel und Schifffahrt befördert werden, beiden älteren Völkern aber namentlich die Fruchtbarkeit des Landes bezweckt wurde. Bereits Sesostris in Aegypten, Nebukadnezar in Babylonien, der Kaiser Chittu in China bauten Canäle. In neuerer Zeit hat fast jedes Land seine Canäle, sie sind das unentbehrliche Bedürfniß einer blühenden Industrie. Die größten findet man in England, die meisten in Holland, dort, um die Erzeugnisse aus den Riesenwerkstätten der Fabriken, zur Ausfuhr[264] nach den Küsten zu transportiren, hier vorzugsweise zur Entwässerung. Nächst England besitzt Frankreich die größten Canäle zur Beförderung des Handels und der Industrie. Canal heißt ferner die Meerenge zwischen Frankreich und England, welche die Nordsee mit dem atlantischen Meere verbindet und welche zwischen Calais und Dover nur 3½ Meile breit ist. (s. Calais).

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Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 264-265.
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