Hieroglyphen

[281] Hieroglyphen, Bilderschrift, die räthselhaften Schriftzeichen der alten Aegypter, welche man auf ihren Sarkophagen, Papyrusrollen, Obelisken und Pyramiden, auf Säulen und Tempelwänden, Mumiensärgen, Sphinxen etc. findet. Ihr Sinn und ihre Bedeutung war selbst in Aegypten, dem Lande der Mysterien, nur wenig bekannt und ihr Gebrauch verschieden. Er reicht bis in die urältesten Zeiten der Pharaonen hinauf, ging aber, so wie die Schlüssel zu ihrer Entzifferung, später verloren. Diese Zeichen, welche theils senkrecht, theils horizontal laufen, bestehen aus Götter- und Thiergestalten, Gliedmaßen des menschlichen Körpers, Blumen und Blättern, Schiffen, Waffen, regellosen Figuren, Kugeln, Kreisen, Sternen etc. Die Alterthumsforscher haben sich Jahrhunderte lang die unsäglichste Mühe gegeben, die Hieroglyphenschrift zu enträthseln, jedoch ohne große und bestimmte Erfolge. Young und Champollier entzifferten auf ihre Weise 400 Zeichen, doch wurde von anderer Seite die Richtigkeit derselben bestritten. Einige halten sie für bloße Buchstaben, Andere für symbolische Zeichen. Der Wahrheit am nächsten scheint der berühmte Orientalist und Alterthumsforscher Herr v. Hammer in Wien gekommen zu sein.

J.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 281.
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