Lerchen

[333] Lerchen, dieser bekannte Vogel, dessen Gesang eben so lieblich als sein Fleisch zart, ist in ganz Europa und Asien zu Hause und gibt, besonders von Leipzig aus, einen bedeutenden Handelsartikel ab. Die Lerchen ziehen im October hin in wärmere Gegenden, wiewohl einige Arten auch überwintern. Der Fang oder das Lerchenstreichen in großen Netzen, welche man über die Felder zieht, die sie oft in Scharen bedecken, geschieht gewöhnlich schon zu Michaelis. Gerupft, ausgenommen und an Hölzchen gepflöckt, werden sie in Schachteln gepackt und weit und breit versendet. Die Feldlerche ist die sangreichste unter allen, so wie auch die schmackhafteste. Im Gesang kommt ihr die Hauben- oder Heidelerche nahe, die auch auf Lehmwänden und Strohdächern nistet; im Geschmack die Alpen-, Berg- und Schneelerche. Die Wiesen- oder Pieplerche singt nicht, sondern piept nur. Die weiße und schwarze Lerche sind Spielarten. J.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 333.
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