Bilderdijk

[538] Bilderdijk (Bilderdeik), Willem; geb. 1756 zu Amsterdam, studierte die Rechte, erwarb sich aber eine äußerst manigfaltige, fast universale Bildung, so daß er als juridischer Schriftsteller, als historischer, als Sprachforscher und Archäolog auftreten konnte; sodann ist er der beste holländ. Dichter der neueren Zeit, sowohl durch die Vollkommenheit der Form als durch den Reichthum seiner Phantasie. Seine Gedichte sind lyr., satyr. und dramat., gleich ausgezeichnet in allen 3 Gattungen. Als seine gelungensten Werke gelten »De ziekte der geleerden«, sodann »De mensch«, »De ondergang der eerste wereld«; von seinen Trauerspielen: »Floris de Viifde« Seine vollständigen Werke wurden 1833 zu Amsterdam herausgegeben; eine deutsche Uebersetzung seiner Dichtungen begannen W. Quak und Duttenhofer, Stuttgart 1851. B. starb den 18. Dec. 1831; er war voll Selbstgefühl und sehr reizbar; seine äußere Stellung war ungefähr wie die Schillers. – B., Katharine Wilhelmine, B.s zweite Frau, gest. 1830, war ebenfalls dichterisch begabt; sie übersetzte Southeys »Roderik«, schrieb die Tragödien »Elfriede« und »Iphigenie« und »Gedichte für Kinder«.[538]

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 538-539.
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