Bombay

[602] Bombay (Bombeh), eine der vier Präsidentschaften in britisch Indien, an der Westküste Vorderindiens, mehr als 2000 QM. groß mit 12 Mill. E., umfaßt die Provinzen Kandesch, Vittoria, Aurungabad, Bejapur, Guzurate und Adschmir, die Inseln Salsette und B. Diese Präsidentschaft ist nicht so fruchtbar wie die anderen, aber um so wichtiger durch den Handel, liefert hauptsächlich Baumwolle und Reis, auch Pfeffer, Zucker und Indigo. – Auf der nur durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande getrennten gut bebauten Insel B. liegt die Stadt B., die Hauptstadt der Präsidentschaft. Sie hat gegen eine halbe Mill. E., dem größten Theile nach Hindu, sonst Parsen und Mohamedaner,[602] Festungswerke, sehr guten Hafen, und ist der wichtigste indische Handelsplatz und Mittelpunkt des Verkehres zwischen Indien, Persien, Arabien und Europa, und durch die engl. ostind. Ueberlandpost der Hauptverbindungsort zwischen Osten und Westen. Die Stadt ist Sitz des Gouverneurs, hat prachtvolle Gebäude, schöne Moscheen und Pagoden, großartige Docks und Werften, gute Bildungsanstalten und wissenschaftliche Sammlungen, einen herrlichen botanischen Garten und mehrere gelehrte Gesellschaften. 1530 kam die Insel an Portugal, 1661 als Mitgift Katharinas von Portugal an England und ward 1668 der ostind. Compagnie abgetreten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 602-603.
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