Brandes

[647] Brandes, Johann Christian, geb. 1735 zu Stettin, der sein Abenteurerleben selbst beschrieb (2. Aufl. Berlin 1802–1805. 3 Bde.), dichtete das erste deutsche Melodrama »Ariadne auf Naxos«. wozu Benda die Musik setzte, zahlreiche Vor- und Nachspiele sowie beliebte Lustspiele, z.B. der Zweifler, der Graf von Olshausen, der geadelte Kaufmann u.a.m. (dramat. Werke Leipzig 1790–91. 8 Bde.); st. 1799. Seine als Schauspielerin u. Sängerin berühmte Tochter st. schon 1788 zu Hamburg. – B., Heinrich Wilhelm von Groden bei Ritzenbüttel. wurde 1801 Deichconducteur im Oldenburgischen, 1811 Prof. der Mathematik in Breslau, 1826 der Physik zu Leipzig und st. 1834. Schrieb Lehrbücher der höhern Geometrie, über die Gesetze des Gleichgewichts fester und flüssiger Körper, sowie Vorlesungen über Astronomie (Leipzig 1827 2 Theile), eine geschätzte Naturlehre (ebend. 18305 Bde.) u.a.m. – B., Rudolph, geb. 1795 zu Salzufeln in Lippe-Detmold, wurde 1821 Hauptbegründer des norddeutschen Apothekervereines und gab das Archiv und die Annalen desselben, sowie ein Repertorium für Chemie und mit Cap die »Elemente der Pharmacie« heraus; st. 1842 als waldekʼscher Medizinalrath.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 647.
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