Burkard Waldis

[726] Burkard Waldis, wahrscheinlich in Allendorf an der Werra gebürtig, zuerst Mönch, dann Protestant, wanderte lange in Europa herum, war auch gefangen, einige Zeit Kaplan der Landgräfin Margaretha von Hessen und soll 1554 als Pastor zu Abterode bei Allendorf gest. sein. Er bearbeitete den Theuerdank (Frankfurt a. M. 1533) und »Esopus, ganz new gemacht und in Reimen gefaßt mit sampt 100 newer Fabeln« (Frankfurt 1548, 55, 56, 84). Den Stoff seiner Fabeln, die von Gellert, Hagedorn u. A. fleißig benutzt wurden, entlehnte er meist alten Dichtern und wußte ihn mit gefälliger Natürlichkeit, gewandter und oft gegen die Geistlichkeit gekehrter Laune in fließender Sprache zu handhaben. Einer Auswahl der Fabeln (37) fügte Eschenburg (Braunschweig 1777) seine eigenen bei.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 726.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika