Chasteler

[69] Chasteler (Schastlär), Joh. Gabriel, Marquis von, geb. 1763 auf dem Schlosse Mulbais im Hennegau, erhielt seine Ausbildung in der Ingenieurakademie zu Wien und diente von dem bayer. Erbfolgekriege an in allen Kriegen des Kaisers bis 1815. Als Major wohnte er 1793 den Belagerungen der Festungen an der franz.-belg. Gränze bei, wurde Oberstlieutenant und zeichnete sich namentlich bei Wattignie durch ritterliche Tapferkeit aus. 1799 machte er unter Suwarow den ital. Feldzug als Generalmajor mit u. wurde vor Tortona schwer verwundet; 1805 zeichnete er sich in Tyrol und Salzburg aus; 1808 dirigirte er die Befestigungsarbeiten von Komorn, 1809 aber führte er einen Theil des 8. Armeekorps in das Tyrol und wirkte zu den ersten glücklichen Erfolgen des Insurrectionskriegs wesentlich mit. Napoleon wurde darüber so erbost, daß er die Lüge verkündete, C. habe gefangene Franzosen und Bayern niedermetzeln lassen und denselben binnen 24 Stunden zu erschießen befahl, wenn er gefangen werden sollte. Nach dem Verlust des Treffens von Wörgel am 13. Mai zog sich C. durch Salzburg und Steyermark nach Ungarn. 1813 war er bei Dresden und Kulm, wurde dann Commandant von Theresienstadt, 1816 von Venedig, wo er den 10. Mai 1825 st.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 69.
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