Drossel

[451] Drossel (Turdus), Singvogel, mit gestrecktem, pfriemenförmigem Schnabel, an der Spitze schwach ausgeschnitten; die erste Schwungfeder sehr kurz, die dritte od. vierte am längsten. Die D.n sind über die ganze Erde verbreitet, in kalten Gegenden Zugvögel, haben eine sehr angenehme, melodienreiche Stimme und leckeres Fleisch. Arten: Schwarz-D., Amsel (T. merula), am verbreitetsten u. bekanntesten. – Die Sing-D., Zippe (T. musicus), olivengrau, unter den Flügeln rostgelb, übertrifft die Amsel als Sänger. – Die Wachholder-D., Krametsvogel (T. pilaris), Kopf und Nacken aschgrau, Rücken rothbraun, die Brust dunkel mit vielen schwarzen Flecken; im Sommer im Norden, kommt im Winter oft in ungeheueren Schaaren zu uns. – Die Mistel-D., Ziemer (T. viscivorus), die größte europäische Art, bei 12'', oben olivengrau, unten weiß, an der Brust mit schwarzbraunen Flecken. – Die Wein-D., Roth-D. (T. iliacus), die kleinste in Deutschland, oben braun, unter den Flügeln rostroth, über dem Auge ein gelblicher Fleck; im Norden Europas, kommt zu uns als Zugvogel im October und März. – Die Ring-D., Schildamsel (T. torquatus), 11'' lang, braunschwarz mit weißlichen Federrändern u. weißem Halbmond auf der Brust; im Norden, bei uns Strichvogel. – Die Blau-D. (T. cyanus), Männchen blaugrau, wie Pflaumenduft, auf Gebirgen des südl. Europa, vorzüglicher Sänger. – Die [451] Stein-D. (T. saxatilis), Männchen mit blauem Kopf und orangerother Brust und Bauch, Schwanz gelbroth; Gesang sehr schön; im südl. Deutschland. – Die Spott-D. (T. polyglottus), in Nordamerika, ihres vortrefflichen Gesanges wegen ein beliebter und theuer bezahlter Stubenvogel, besonders berühmt durch ihre außerordentliche Fähigkeit, alle möglichen Stimmen und Töne täuschend nachzumachen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 451-452.
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