Ehrenberg [2]

[506] Ehrenberg, Christian Gottfried, einer der berühmtesten Naturforscher unserer Zeit, geb. 1795 zu Delitzsch bei Leipzig, studierte zu Leipzig Medicin u. Naturwissenschaften und machte auf Kosten der Akademie zu Berlin 1820 mit Hemprich eine Reise nach Aegypten und Nubien; nach seiner Rückkehr 1826 ward er außerordentlicher Professor der Medicin zu Berlin. Eine Frucht dieser 1. Reise sind die Werke: »Naturgeschichtliche Reisen in den Jahren 1820–25« Bd. 1, Berlin 1828; »Symbolae physicae« (die [506] Säugethiere, Vögel und Insekten enthaltend) 1829–31; »Die Korallenthiere des Rothen Meeres« 1834; »Die Akalephen des Rothen Meeres« 1836. Im Jahr 1829 war er Humboldts Begleiter auf dessen Reise nach Asien; 1839 erhielt er seine Anstellung als ordentlicher Professor. Am bekanntesten ist indeß E. durch die glänzenden und überraschenden Erfolge seiner mikroskopischen Untersuchungen der Infusorien. Hieher gehören: »Organisation, Systematik etc. der Infusionsthierchen«, Berlin 1830; »Zur Erkenntniß der Organisation in der Richtung des kleinsten Raumes« 1832–34; »Das Leuchten des Meeres« 1835; sein Hauptwerk aber ist: »Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen, ein Blick in das tiefere Leben der organischen Natur«, Leipzig 1838, Fol., mit 64 nach seinen vortrefflichen Handzeichnungen gestochenen Kupfertafeln. Ferner »Kurze Nachrichten über 274 nen beobachtete Infusorienarten«, Berlin 1840; »Verbreitung und Einfluß des mikroskopischen Lebens in Süd- und Nordamerika«, Berlin 1842.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 506-507.
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