Euler

[626] Euler, Leonhard, einer der größten Mathematiker, geb. 1707 zu Riechen bei Basel, war Schüler Joh. Bernoullis, kam 1730 als Prof. der Physik nach Petersburg, 1741 als Prof. der Mathematik nach Berlin, kehrte 1766 nach Petersburg zurück, ward Director der mathemat. Abtheilung der Akademie und st. daselbst 1783, schon mehrere Jahre erblindet. Sein Charakter wird als sehr liebenswürdig, sein Wesen als heiter und angenehm geschildert. Sein Fleiß war außerordentlich und die Masse seiner Arbeiten setzt in Erstaunen; von den mathemat. Abhandlungen, welche die Petersburger Akademie von 1727 bis 83 in 46 Quartbdn. herausgab, sind mehr als die Hälfte von ihm. Auch fand er überall Anerkennung, alle Akademien erkannten ihm Preise zu, die Pariser Akademie 10mal, so namentlich auch für seine Abhandlung über die Ursache von Ebbe und Fluth, 1740. Er vervollkommnete die Mathematik, besonders die Integral- u. Differentialrechnung, bereicherte die Physik u. Mechanik, namentlich sind wichtig seine Dioptrik u. Theorie vom Licht; E. beförderte die Schiffahrtskunde u. beschäftigte sich während seines ganzen Lebens mit den von Newton angeregten astronom. Fragen. Von seinen vielen Schriften nennen wir: »Theoria motuum planetarum et cometarum« Berlin 1744; »Introductio in analysin infinitorum« 2 Bde., Lausanne 1748, deutsch von Michelsen, 3 Bde., Berlin 1788–91, neue Aufl. 1836; »Institutiones calculi differentialis« 2 Bde., Berlin 1755, deutsch von Michelsen, 2 Bde., Berlin 1790–98; »Institutiones calculi integralis« 3 Bde., Petersburg 1768–70, deutsch von Salomon, 4 Bde., Wien 1828–30; »Anleitung zur Algebra« 2 Bde., Petersb. 1771, neue Aufl. von Eberl, Berlin 1801; »Dioptrica« 3 Bde., Petersb. 1769–71.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 626.
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