Pückler-Muskau

[633] Pückler-Muskau, Herm. Ludw. Heinrich, geb. 1785, diente 1813–15 als Offizier in russ. Diensten, heirathete 1817 die Tochter des Staatskanzlers Hardenberg, wurde 1822 gefürstet, ließ sich 1827 von seiner Frau scheiden, machte seitdem viele und weite Reisen. Er schuf bei Muskau einen mit Recht bewunderten Park und trat auch in der Landschaftsgärtnerei als Schriftsteller auf; viel mehr Aufsehen aber erregten eine Reihe von Schriften, die größtentheils Beobachtungen und Erlebnisse auf den Wanderungen des Fürsten enthalten: »Briefe eines Verstorbenen«, München 1830 u. Stuttgart 1831; »Tutti frutti«, Stuttg. 1834; »Semilassos vorletzter Weltgang«, Stuttg. 1835; »Semilasso in Afrika«, Stuttg. 1836; »Südöstl. Bildersaal«, Stuttgart 1840; »Aus Mehemed Alis Reich«, Stuttg. 1844; »Die Rückkehr«, [633] Berl. 1846–48. P. zeigt scharfe Beobachtung, sehr oft beißenden Humor, kennt wenig Rücksichten, ist oft frivol, versteht es überhaupt mehr das Oberflächliche des menschlichen Treibens als dessen Tiefe zu schildern, ist aber immer unterhaltend und witzig. S. Schefer.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 633-634.
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