Schmid [3]

[103] Schmid, Christoph von, der ausgezeichnete Jugendschriftsteller, geb. 1768 zu Dinkelsbühl in Bayern, zu Dillingen ein Schüler Sailers, wurde 1791 Priester, pastorirte bis 1816 zu Thannhausen, alsdann bis 1826 zu Oberstadion in Württemberg, wurde Domcapitular zu Augsburg u. st. 1854 daselbst. Seine theilweise in nicht weniger als 24 Sprachen übersetzten Jugendschriften kamen gesammelt in 24 Bändchen zu Augsburg 1810–46 heraus; wir nennen davon den ersten Unterricht von Gott, die biblische Geschichte für Kinder, Genovefa, die Ostereier, Heinrich von Eichenfels, Rosa von Tannenburg. Aus allen leuchtet ein innig frommes, kindlicheinfaches und tiefpoetisches Gemüth; im Vergleich zu dem Guten, was sie gestiftet, erscheinen die Einwände, die Kinder würden durch S.s idyllische Schilderungen der wirklichen Welt eher entfremdet als für dieselbe gebildet u. namentlich sentimental, von keinem großen Belange; gegen die biblische Geschichte für Kinder hat man in neuester Zeit pädagogische und theologische Bedenken erhoben, etwas Besseres aber bis jetzt noch nicht zu Tage gefördert. Außer den Jugendschriften lieferte S. auch Gedichte, namentlich in den »Blüten, dem blühenden Alter gewidmet«, enthalten, ebenso einfach und klar, fromm u. gemüthlich wie die Geschichten, zuletzt: Erinnerungen aus meinem Leben, Augsb. 1853 bis 1855, 2 Bdch.; das 3. Bändchen, das »Berufsleben«, gab Alb. Werfer heraus, Augsb. 1856.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 103.
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