Schwefelsäure

[145] Schwefelsäure, Vitriolöl (acidum sulphuricum), Monothionsäure, eine Verbindung des Schwefels mit Sauerstoff, [145] findet sich in der Natur mit Wasser verbunden wohl nur in einigen vulkanischen Quellen, außerdem aber in großen Mengen mit Metalloxyden verbunden, besonders häufig mit Calciumoxyd als schwefelsaurer Kalk oder Gyps. Sie wird in eigenen Fabriken bereitet, indem zu der schwefeligen Säure, die durch Verbrennen des Schwefels oder des Schwefeleisens in bleiernen Kammern gewonnen wird, Stickoxyd, atmosphärische Luft und Wasserdämpfe geleitet werden. Die auf diese Weise dargestellte S. nennt man engl. S. (a. s. anglicum). Die rauchende S. (a. s. fumans), das Nordhäuser Vitriolöl, wird durch trockene Destillation des Eisenvitriols aus irdenen Retorten gewonnen. Die S. wird sehr häufig zu verschiedenen chemisch-pharmaceutischen Präparaten und zu technischen und ökonomischen Zwecken verwendet, so daß sich die Fabrikthätigkeit eines Landes nach dessen Verbrauch von S. bemessen läßt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 145-146.
Lizenz:
Faksimiles:
145 | 146
Kategorien: