Tamariscus sive Tamarix

Tamariscus.
Tamariscus.

[1106] Tamariscus sive Tamarix.

Tamariscus, Ang.

Tamariscus Narbonensis, Ger.

Tamariscus folio tenuiore, Park.

Tamarix altera folio tenuiore, sive Gallica, C. B.

Tamarix major, sive arborea Norbonensis, J.B. Raji Hist.

Myrica, 1. Clus.

frantzösisch, Tamaris.

teutsch, Tamarisken.

Ist ein Baum, von eben nicht gar sonderbarer Höhe; dessen Rinde ist rauch, auswendig grau, inwendig röthlicht, das Holtz ist weiß. Seine Blätter sind klein, lang und rund, zart und dem Cypressenkraute nicht unähnlich, bleichgrün von Farbe. Die Blüten wachsen auf der Zweige Spitzen, als Träublein bey einander, sind klein, weiß oder purperfarbig, und jede bestehet aus fünff Blätterlein. Drauf folgen rauhe, wollige Früchte, die enthalten schwärtzlichte Samen. Die Wurtzel ist dick, holtzig[1106] und in gar viel Seitenwurtzeln abgetheilet. Dieser Baum wächset insonderheit in warmen Ländern, als wie in Dauphine, in Languedoc, unferne von den Bächen, und an andern feuchten Orten: es blühet dreymahl des Jahrs, im Frühlinge, im Sommer und im Herbste.

Die Färber brauchen die Früchte an statt der Galläpfel, und färben schwartz damit.

Alle Theile von Tamarisken führen viel Saltz und Oel.

Aus dem Tamariskenholtze werden kleine Fäslein und andere Geschirre bereitet, auch Schälgen und Köpfgen; darein wird Wein gegossen für die Miltzsüchtigen.

Die Tamariskenrinde, die Wurtzel, das Kraut und die Blüten werden zur Artzeney gebrauchet, die Verstopfung der Miltz zu heben, wie auch des Gekröses, der Weiber Reinigung zu befördern, und die tartarischen und melancholischen Feuchtigkeiten in dem Leibe dünne zu machen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 1106-1107.
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