Abziehbilder [1]

[51] Abziehbilder (Metachromotypien), Farbendruckbilder auf Papier, die sich auf andre Gegenstände übertragen lassen.

Der Druck erfolgt mit der lithographischen Presse in der umgekehrten Reihenfolge der Farben auf ein Papier, das zuvor wiederholt mit Kleister, Tragant oder Gummi grundiert worden ist. Beim Gebrauch wird die Bildseite befeuchtet, das Bild an den Gegenstand, auf den es übertragen werden soll, und der zuvor mit Lack zum Festhalten überstrichen werden muß, angedrückt und sodann das Papier stark angefeuchtet. Die zwischen Papier und Bild befindliche lösliche Grundierung wird von dem durch das Papier dringenden Wasser gelöst und so das Bild fixiert. Die Abziehbilder haben namentlich in der Porzellanmalerei, wo sie mit Porzellanfarbe zu drucken sind, Bedeutung erlangt; außerdem finden sie im Blechdruck, für die Herstellung von Holzmaser- und Marmor-Imitation, Firmenschildern, Anschriften und Bildern an Eisenbahnwagen u.s.f. Anwendung. Ein vorzüglicher Lack zum Festhalten auf Tonwaren besteht aus: 13 Teilen Mastix, 25 weißes Harz, 54 venetianisches Terpentin, 50 Sandarak, 160 Spiritus, bei gelinder Wärme gelöst. Neuerdings spielen die Abziehbilder eine große Rolle bei der Fabrikation von Diapositiven für das Skioptikon.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 51.
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