Höfe und Ringe um Sonne und Mond

[88] Höfe und Ringe um Sonne und Mond entstehen, die ersteren durch Beugung des Lichtes in Wasserwolken, die letzteren durch Brechung des Lichtes in Eiswolken (obere Wolken, Cirren).

Die Höfe umgeben Sonne und Mond als lichte Vollkreise, während die einen größeren Durchmesser besitzenden Ringe als leuchtende Ringe auftreten, die auf ihrer inneren Seite durch auffallendes Dunkel abgegrenzt sind; sie zeigen häufiger Spektralfarben als die meist einfarbig[88] auftretenden Höfe. Zuweilen erscheinen neben dem mit der Sonne oder dem Mond konzentrischen Ring noch weitere Ringe oder Teile solcher, deren Schnittstellen besonders leuchtend hervortreten und Nebensonnen und Nebenmonde genannt werden. – Die Ringe um Sonne und Mond sind häufig Vorboten schlechten Wetters, insofern als großen Depressionen (s. Maxima und Minima, barometrische) ausgedehnte Cirrostratusschleier meilenweit vorauszuziehen pflegen und die herannahende Depression lange anzeigen, ehe das Barometer zu fallen beginnt.

Großmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 88-89.
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