Minette

[439] Minette (Glimmertrapp), ein porphyrisches, aus Feldspat (Orthoklas), Hornblende und Magnesiaglimmer (Biotit) bestehendes Eruptivgestein, dessen Einsprenglinge vorwiegend der letztgenannte, seltener Orthoklas bilden.

Die Grundmasse besteht meist aus den drei Hauptgemengteilen. Nebensächlich (aber häufig) sind Quarz, Olivin, Augit, Zirkon u.a., fast nirgends fehlend Magneteisen, Apatit. Die Glimmerblättchen sind häufig parallel gelagert oder flußartig angeordnet. Der chemischen Zusammensetzung nach enthalten die Minetten 45–60% SiO2, 10–16% Al2O3, 2–9% Fe2O3 + FeO, 5–11% CaO, 5–11% MgO, 3–5% K2O, 2–3% Na2O. Reichlicher Gehalt an leicht verwitterbarem Glimmer vermindert die Fertigkeit dieser Gesteine, die nur einen geringen Widerstand gegen Verwitterung besitzen. Sie zerfallen leicht, sind oft porös und lassen beim Verwittern einen zähen Lehm zurück, in welchem vielfach Quarz und Kalkspat vorhanden sind. Die Minetten bilden meist schmale Gänge im Granit, in kristallinen Schiefern und in den ältesten Formationen (Vogesen, Odenwald, Erzgebirge). Nur glimmerarme Minetten können als Straßenbaumaterial verwendet werden. – Als Minette wird auch ein oolithisches, toniges, phosphorsäurehaltiges Brauneisenerz mit Beimengungen von Eisenoxydulsilikat und -karbonat in der Juraformation (Lias) Lothringens und Luxemburgs bezeichnet. Vgl. Eisenoolith (Bd. 3, S. 368).

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 439.
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