[804] Schraubenschlüssel, zum Anziehen und Lösen von Schrauben, passen entweder zu einer bestimmten Schraubengröße oder sind für verschiedene Weiten innerhalb gewisser Grenzen einstellbar.
Die unverstellbaren Schlüssel empfehlen sich für den Maschinenbauer dadurch, daß sie nicht wacklig werden können und dem für das Festziehen von Schrauben erforderlichen Gefühl für die Stärke der Anspannung am besten genügen. Nur wo abweichende Schlüsselweiten vorkommen, oder wo man an Werkzeug sparen will, greift man zu Universalschlüsseln, die auch nicht immer passen, weil sie oft zu dick und zu breit sind. Die einfachen Schlüssel (Fig. 1) und die gewöhnlichen Doppelschlüssel mit zwei ungleichen Köpfen an beiden Enden, in 8 S bis 9 S Abstand von Mitte zu Mitte, werden von Schmiedeeisen gepreßt oder im Gesenk geschmiedet und im Maul durch Einsetzen gehärtet; billiger, aber weniger zuverlässig ist schmiedbarer Guß. Um die Kopfform zu zeichnen, schlage man die seitlichen Bogenstücke aus Punkten, die auf den Sechseckseiten des Maules um 45° von dessen Mittellinie abstehen, und das mittlere Bogenstück aus dem Mittelpunkte. Läßt man den Griff um 15 oder 45° von der Mittellinie des Maules abweichen, so gelingt es, durch Umwenden des Schlüssels die Mutter im kleinsten freien Winkelräume um je 1/6 Umdrehung anzuziehen (Wendeschlüssel). Für eingelassene Muttern braucht man den Steckschlüssel (Fig. 2) oder den Hülsenschlüssel (Fig. 3). Ist nur die Stirnfläche der Mutter zugänglich und mit Schlitzen oder Löchern versehen, so benutzt man den Gabelschlüssel (Fig. 4) oder den Schlüssel mit geschlossenem Kopf (Fig. 5), auch mit axialem Stiel. Der Nutenschlüssel[804] (Fig. 6) umfaßt den Mantel zylindrischer, mit 412 Längsnuten von 0,3 S Breite versehener Muttern auf den halben Umfang von 1,25 S Durchmesser; der Hakenschlüssel, der mit einem Zapfen von 0,3 S Durchmesser in Löcher am Mantel eingreift, umfaßt nur 1/4 Umfang,
Man benennt die Schlüssel nach der zugehörigen Schraubenstärke. Von doppelmäuligen, geschmiedeten Schlüsseln kostet 1 Stück für 1/4/5/16'' ca. 0,50 ℳ.; 1/2/5/8 ca. 1 ℳ.; 1/11/8 ca. 2,5 ℳ.; 11/2/15/8 ca. 6 ℳ.; ein Satz von 6 Stück für 1/4 bis 13/8'' ca. 2 ℳ. Gepreßte kosten nur etwas halb so viel.
Verstellbare Schlüssel sind hauptsächlich in folgenden Arten gebräuchlich: Englische (Fig. 7), bei denen der drehbare Handgriff die Mutter für die Spindel des äußeren Backens enthält, mit einigen Abarten: nach Keßler, Mannhardt, Billing oder Clarfeld & Köckler, Preis 515 ℳ. Französische (Fig. 8) mit Rechts- und Linksschraube verschiedener Steigung am Holzgriff, nicht besonders kräftig, 35 ℳ. Schweizer (Fig. 9) mit einer Schnecke, die am Rücken des Stieles in eine Verzahnung eingreift, bequem und seit, 720 ℳ. Amerikanische nach Coe (Fig. 10) mit vorn liegender, in den inneren Backen eingreifender Schraube, wenig handlich, 26 ℳ.; der Acmeschlüssel enthält im inneren Backen die Mutter für die feststehende Schraube. Cam (Fig. 11) hält vermöge der schrägen Stellung der Backen durch Klemmung fest, ist aber reichlich dick im Kopf, 720 ℳ. Clyburn (Fig. 12) verschiebt mittels drehbarer Schnecke und Verzahnung den einen Backen quer im Kopf, 520 ℳ. Schwarzkopff (Fig. 13) verschiebt den Backen mit kurzer Lenkstange von dem im Kopf gelenkig sitzenden und als Hebel wirkenden Griffe aus, so daß sich die Maulweite beim Anlegen des Schlüssels fast selbsttätig einstellt, 515 ℳ., ganz von Stahl bis 50 ℳ.
Lindner.
Buchempfehlung
»Wenn die Regeln des Umgangs nicht bloß Vorschriften einer konventionellen Höflichkeit oder gar einer gefährlichen Politik sein sollen, so müssen sie auf die Lehren von den Pflichten gegründet sein, die wir allen Arten von Menschen schuldig sind, und wiederum von ihnen fordern können. – Das heißt: Ein System, dessen Grundpfeiler Moral und Weltklugheit sind, muss dabei zum Grunde liegen.« Adolph Freiherr von Knigge
276 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro