Abbinden

[15] Abbinden, chirurg. Operation, durch die Polypen des Rachens, Ohres, der Nase und andre kleine Gewächse unblutig entfernt werden. Man legt einen starken Faden aus Seide oder einen Draht um die Basis des zu entfernenden Gebildes und zieht die Schlinge fest zu. Hierbei wird der Stil der Geschwulst sofort abgeschnürt, oder die in ihm enthaltenen Blutgefäße werden so stark zusammengedrückt, daß die Geschwulst abstirbt und nach einigen Tagen abfällt. Größere, mit breiter Basis aufsitzende oder schwer zugängliche[15] Aftergebilde werden (heute kaum noch) mittels eines Schlingenschnürers (Ekraseurs, s. d.) abgequetscht; vgl. auch Galvanokaustik. – In der Technik heißt A. das Zusammenlegen der Teile einer Holzkonstruktion und das Bearbeiten ihrer Verbindungen auf dem Werkplatze vor der Überführung auf den Bau. A. (Abpinnen) auch: mit dem Abbindhammer Figuren aus Blech treiben.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 15-16.
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