Agōn

[174] Agōn (griech.), Kampf, Wettkampf jeder Art. Die Griechen unterschieden bei ihren Festspielen drei Arten von Agonen, gymnische, die sich auf Leibesübungen, hippische, die sich auf Fahren und Reiten bezogen, und musische, die Musik, Dichtkunst und Tanz zum Gegenstand hatten. Griechische Agone waren bei den Römern schon in den letzten Zeiten der Republik häufig; in der Kaiserzeit wurden sie wie die großen griechischen Spiele in mehrjährigen Perioden gefeiert. Bis in die letzte Zeit des Altertums hielt sich der vierjährige kapitolinische A., 86 n. Chr. von Domitian gestiftet, und die hiermit verbundene Sitte der Dichterkrönung fand das ganze Mittelalter hindurch Nachahmung. Als Person ist kation wurde der A. als Athlet mit Halteren (s. d.) oder mit Palme, Binde und Kranz dargestellt. – Im griechischen Rechtsverfahren ist A. soviel wie Prozeß, Rechtsstreit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 174.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: