Ahab

[202] Ahab (hebr., »Vatersbruder«), König von Israel, Sohn des Omri, 918–897, nach neuerer Annahme 874–853 v. Chr., behauptete die von seinem Vater erworbene Machtstellung. Mit Phönikien stand er in freundschaftlicher Verbindung und vermählte sich mit Isebel, der Tochter König Ethbaals von Sidon; auch mit dem Reiche Juda knüpfte er ein Familienbündnis an, indem er seine Tochter Athalja mit König Joram verheiratete. Er herrschte über die Moabiter und Ammoniter, besiegte den König Benhadad von Damaskus, zwang ihn zum Frieden von Aphek und wehrte, mit ihm vereint, einen Angriff der Assyrer (Schlacht bei Karkar) ab. Er beförderte den Handelsverkehr, legte Städte an und baute sich auf einer Anhöhe in der Ebene Jesreel einen prächtigen Palast, das »elfenbeinerne Haus«. Da er aber seiner Gemahlin zu Gefallen in seiner Hauptstadt Samaria den phönikischen Gottheiten Baal und Astarte Tempel errichten ließ, erregte er die Propheten und ihren Führer Elia gegen sich. A. vertrieb die Priester Gottes; aber infolge einer [202] Dürre und Hungersnot erhob sich das Volk, erschlug die Baalspriester, und A. mußte den Propheten die Rückkehr gestatten. In einem zweiten Kriege mit Damaskus fiel der König bei Ramoth. Ihm folgte sein Sohn Ahasja.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 202-203.
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