Albi

[270] Albi, Hauptstadt des franz. Depart. Tarn, auf einer Anhöhe am linken Ufer des Tarn, über den zwei Brücken nach der Vorstadt Madeleine führen, an der Südbahn und Orléansbahn gelegen, hat eine gotische, einschiffige Kathedrale (1277–1512 erbaut) mit schönem Portal und viereckigem Turm, einen festungsähnlichen erzbischöflichen Palast, ein Denkmal des Seefahrers Lapérouse, ein Lyzeum, eine Normalschule, eine Bibliothek, ein Museum, eine Irren- und Taubstummenanstalt und (1901) 18,262 (als Gemeinde 22,571) Einw., die Fabriken für Leinen-, Wollen- und Baumwollenzeuge, Hüte, Anisessenz etc. unterhalten. A. ist Sitz des Präfekten, eines Handelsgerichts und seit 1678 eines Erzbischofs. – A., das alte Albiga, war im Mittelalter Hauptstadt einer Grafschaft (Albigeois, s. die Geschichtskarte von Frankreich) und ein Hauptsitz der Albigenser (s. d.), die von ihr den Namen führten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 270.
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