Alsengemmen

[377] Alsengemmen, Glaspasten mit eingeritzten rohen Figuren, von denen das erste Exemplar auf Alsen, weitere zwischen Niederrhein und Niederelbe als Schmuck von Kirchengeräten, Meßbüchern, Votivgaben u. dgl., auch vereinzelt im Erdboden gefunden wurden. Der meist blaue oder grünliche Glasfluß besteht in der Regel aus einer hellern und einer dunklern Schicht. Man vermutete in ihnen die sogen. Siegessteine der Edda (in der Wielandsage), betrachtet sie aber jetzt als Produkte der christlichen Kunst; Bartels hält die Figuren der A. für Nachahmungen antiker Muster aus dem 7.–9. Jahrh. Vgl. Friedrich, Die altdeutschen Gläser (Nürnb. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 377.
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