Aluminiumchlorīd

[398] Aluminiumchlorīd (Chloraluminium) AlCl3 entsteht, wenn man seines Aluminium im Chlorwasserstrom erhitzt oder über ein erhitztes Gemisch von Aluminiumoxyd (Tonerde) und Kohle einen Chlor strom leitet. A. verflüchtigt sich, ohne zu schmelzen. und bildet nach der Verdichtung farblose Tafeln oder eine weiße, durchscheinende kristallinische Masse, die an der Luft stark raucht, begierig Feuchtigkeit anzieht und sich in Wasser unter Zischen und starker Erhitzung löst. Es ist auch in Alkohol und Äther löslich. A. ist überaus reaktionsfähig und geht mit vielen Körpern Verbindungen ein. Man benutzt es bei der organischen Synthese als energisches Kondensationsmittel. Die Lösung von Aluminiumhydroxyd in Salzsäure gibt beim Verdampfen zerfließliche Kristalle von A. mit 6H2O, die beim Erwärmen Aluminiumoxyd hinterlassen. A. wirkt antiseptisch und wird (Chloralum, Chloralium) auch zum Karbonisieren der Wolle benutzt. Natriumaluminiumchlorid findet bei Darstellung von Aluminium Verwendung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 398.
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