Beresow

[657] Beresow, Bezirk des russisch-sibir. Gouv. Tobolsk, am Eismeer, 690,789 qkm, mit (1897) 20,644 Einw., meist Samojeden und Ostjaken. Das vom Ob durchzogene, flache, im S. mit verkrüppeltem Kiefern- und Erlenwald, im N. mit Tundren (s. Tundra) bedeckte Land hat ein sehr hartes Klima. Nur im S. gedeihen Roggen und Gerste. An der Küste wird Bernstein gefunden. Der früher große Ertrag des Fischfanges und der Pelztierjagd hat abgenommen. Die gleichnamige Hauptstadt, in kalter Einöde, unter 63°56´ nördl. Br., an der Soswa, 42 km von deren Mündung in den Ob, hat eine Mitteltemperatur von -4,2, im kältesten Monat -20,4, im wärmsten+18,9°, 2 Kirchen, Kreisschule, Hospital, Gefängnis, Handel mit Pelzwerk, Fischen und Mammutknochen und (1897) 1073 Einw. Hier starben in der Verbannung Fürst Menschikow (1729) und Graf Ostermann (1747).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 657.
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