Brigade

[418] Brigade (franz., v. mittelalt. brigare, »streifen«), der höchste aus derselben Waffe bestehende Truppenverband unter einem Generalmajor. Sie bildet das größte taktische Glied, das für Versammlungsund[418] Manövrierzwecke auf Kommando bewegt wird. Die Infanterie-B. besteht aus 2 Regimentern, die flügel- oder treffenweise verwendet werden können. Die Kavallerie-B., aus 2 Regimentern bestehend, bildet ein Glied der Kavalleriedivision im Krieg, eine Feldartillerie-B. zu 2 Regimentern ist der Division im Frieden und Krieg zugeteilt. In der Friedensgliederung gibt es Fußartillerie-Brigaden und eine Eisenbahn-B. Die Bezeichnung B. findet sich zuerst unter Gustav Adolf, dann in der französischen Armee unter Turenne, und in den Revolutionskriegen entstanden die Halbbrigaden, bestehend aus 2 Bataillonen Nationalgarden und 1 Bataillon Linientruppen, die Napoleon I. wieder abschaffte. 1808 wurden in Preußen durch Scharnhorst gemischte Brigaden von 2 Regimentern Infanterie, 2 Regimentern Kavallerie für die Dauer der Feldzüge eingeführt. 1819 erhielten diese Brigaden die Bezeichnung Division. Gendarmerie-B. (s. Gendarmen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 418-419.
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