Champlainsee

[874] Champlainsee (spr. schǟmplēn), See in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (s. Karte »Vereinigte Staaten« [Nordoststaaten]), zwischen 44 und 45° nördl. Br., auf der Grenze zwischen Vermont und New York, mit seinem nördlichen Ende nach Kanada eingreifend, 177 km lang, ist 0,4–24 km breit und 1982 qkm groß. Sein Wasserspiegel liegt jetzt nur 28 m ü. M., muß aber nach den alten Strandlinien eine Meereshöhe von 90–122 m gehabt haben. Seine Tiefe beträgt im nördlichen Teil 90–180 m, im südlichen, der durch einen natürlichen Kanal in den Georgesee übergeht, 33–45 m. Die Ufer sind besonders im W. felsig und steil. Von seinen vielen Inseln sind die größten Nord- und Südhero, La Motte und Pleasant. Er ist fischreich und bildet eine gute Schifffahrtsstraße, friert aber im Winter meist so fest zu, daß er mit den schwersten Schlitten befahren werden kann. Durch den Richelieu (s.d.) fließt er nach dem St. Lorenzstrom ab, und der 104 km lange Champlainkanal verbindet ihn mit dem Hudson. Die wichtigsten Orte an seinem Ostufer sind Burlington und St. Albans, am Westufer Plattsburgh. Seinen Namen empfing der See von Samuel Champlain, der ihn 1608 entdeckte. – Der See war der Schauplatz zweier Seegefechte zwischen den Amerikanern und Engländern: 12. Okt. 1776 siegten diese, 11. Sept. 1814 die Nordamerikaner.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 874.
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