Dieburg

[886] Dieburg, Kreisstadt in der hess. Provinz Starkenburg, an der Gersprenz, nördlich vom Odenwald und an der preußisch-hessischen Staatsbahnlinie Mainz-Aschaffenburg, hat eine gotische kath. Kirche, eine Wallfahrtskirche, eine evang. Kirche, Synagoge, Kapuzinerkloster mit Kirche, Schloß, ehemalige Burg (Stockau), höhere Bürgerschule, Strafarbeitsanstalt, zwei Oberförstereien und zählt (1900) 4702 meist kath. Einwohner, die Leder-, Dachpappen-, Kokosmatten-, Ofen- und Strohhülsenfabrikation, Leinweberei und Töpferei treiben. D. war früher Festung und ist noch teilweise von Mauern und Türmen umgeben. – D. ist römischen Ursprungs, wie die aufgefundenen Münzen, Aschenurnen u. dgl. und ein in der Altstadt entdecktes römisches Bad beweisen. Gegen Ende des 13. Jahrh. kam es an das Erzstift Mainz und 1802 an Hessen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 886.
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