Diktys

[8] Diktys, angeblich aus Knosos auf Kreta, Gefährte des Idomeneus im Trojanischen Krieg und Verfasser eines Tagebuchs über denselben, das, in phönikischer Sprache auf Palmblätter geschrieben, in einer Bleikapsel in seinem Grab zur Zeit Neros aufgefunden und auf Befehl des Kaisers ins Griech ische übersetzt sein soll. Als lateinische Bearbeitung dieser Übersetzung gilt die Schrift eines gewissen Quintus Septimius: »Dictys Cretensis Ephemeris belli Troiani«, aus dem 4. Jahrh. n. Chr., die neben der ebenso zweifelhaften des angeblichen Dares (s. d.) Hauptquelle der mittelalterlichen Dichter für die trojanische Sage war. Herausgegeben ist sie von Dederich (Bonn 1832; mit Dares, das. 1837) und Meister (Leipz. 1872). Vgl. G. Körting, D. und Dares (Halle 1874); Dunger, D.-Septimius (Dresd. 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 8.
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