Diŏkles

[24] Diŏkles, 1) Syrakusier, begründete nach dem Untergang der sizilischen Expedition der Athener 413 v. Chr. die demokratische Verfassung in Syrakus, durch die unter anderm bestimmt wurde, daß die Staatsämter nach dem Los vergeben werden sollten. Da er die Stadt Himera, der er gegen die Karthager zu Hilfe geschickt war, 408 schmählich im Stiche gelassen hatte, wurde er von den Syrakusiern verbannt, worauf sich Dionysios der ältere der Herrschaft bemächtigte. Erst nach Vertreibung des jüngern wurde seine Gesetzgebung 343 von Timoleon hergestellt.

2) D. von Karystos (auf Euböa), griech. Arzt, um 350 v. Chr., philosophischer Erweiterer des Hippokratischen Systems, zugleich tüchtiger Praktiker und Anatom, wird von Galenos u.a. oft angeführt. Sammlung der Bruchstücke seiner Schriften ist von Fränckel herausgegeben (Berl. 1840).

3) Griech. Mathematiker, dessen Lebenszeit sehr unsicher ist, erfand zur Lösung des Problems von der Verdoppelung des Würfels die Cissoide (s. d.). Seine Schrift über den Brennspiegel ist noch in arabischer Übersetzung vorhanden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 24.
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