Dolabella

[86] Dolabella, P. Cornelius, Schwiegersohn Ciceros, dessen Tochter Tullia er zur Frau hatte, schloß sich, durch ein ausschweifendes Leben (wegen dessen sich später Tullia von ihm trennte) in Schulden geraten, im Bürgerkrieg an Cäsar an und trat als Volkstribun 47 v. Chr. in Cäsars Abwesenheit mit einem Antrag auf Erlaß der Schulden auf, was zu ernstlichen Unruhen führte. Cäsar gewährte ihm zwar nach seiner Rückkehr aus dem Alexandrinischen Krieg Verzeihung, ließ ihn aber nicht von seiner Seite. Nach Cäsars Ermordung bemächtigte sich D. des Konsulats und näherte sich eine Zeitlang der Senatspartei, bis er von seinem Mitkonsul M. Antonius durch Geld und die Übertragung der Provinz Syrien von ihr abgezogen wurde. Die Ermordung des Trebonius Gallus, des Prokonsuls von Asien, eines von Cäsars Mördern, war für den Senat die Veranlassung, die Acht über D. zu verhängen. Als Cassius die Stadt Laodikeia einnahm, in der sich D. festgesetzt hatte, ließ sich D. 43 v. Chr. von einem Soldaten töten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 86.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika