Dschaisalmir

[228] Dschaisalmir (engl. Jeysulmere, Jaisalmer), Staat in Radschputana in Britisch-Indien, in der Agentschaft Marwar, 41,539 qkm groß, mit (1901) 73,436 Einw. (Hindu, Mohammedaner), wird im S. von einer Kette baumloser Höhen, sonst von langgestreckten Sanddünen durchzogen, zwischen denen Weideplätze liegen. D. gehört fast ganz zur »Großen indischen Wüste«. Ständig fließende Gewässer fehlen; längs der Karawanenwege wird für den nötigen Wasserbedarf mit großen Kosten gesorgt. Das Klima ist trocken und gesund. Der Ackerbau ist gering, bedeutender die Viehzucht; Wolle, Ghibutter, Kamele, Rinder und Schafe werden nach Gudscharat und Sind ausgeführt. Der tributfreie Herrscher, Maharawal genannt, hat ein Einkommen von 11,000 Pfd. Sterl. und unterhält 400 Mann Infanterie und 500 Mann Kavallerie mit 12 Geschützen. – Die gleichnamige Hauptstadt, am Fuß einer Höhenkette, hat ein Fort, mit Palast und schönen Dschainatempeln und (1891) 10,509 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 228.
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