Elevator

[703] Elevator (lat.), Vorrichtung nach Art der Paternosterwerke (s. d.) zum Heben von lockerm, körnigem Material. Um zwei Räder a1 u. a2 (Fig. 1, S. 704) ist eine endlose Kette b, b geschlungen, die Becher c trägt. Das untere Rad a2 geht in einem Troge d, dem das Fördergut zugeführt wird, z. B. durch eine Transportschnecke e (s. Horizontaltransport). Der E. erhält seinen Antrieb durch die auf der Welle des obern Rades a, sitzende Riemenscheibe f. Die je nach dem zu fördernden Material verschieden gestalteten Becher schöpfen das Fördergut aus dem Troge und schütten es, oben angekommen, auf eine schräge Fläche g aus. Auch wird statt der Kette oft ein Lederriemen oder Hanfgurt benutzt, wenn es mit Rücksicht auf das Fördergut zulässig ist. Elevatoren dienen zum Heben von Kohlen, Erzen, Sand, Mörtel, Getreide, Mehl etc. Fig. 2 zeigt einen E. für Hafenanlagen zum Entladen[703] von Getreideschiffen. Das die Becher tragende Zugorgan bewegt sich hier in geschlossenen, rohrförmigen Kanälen, deren Wandungen zugleich ein Gerüst bilden, an dessen oberm und unterm Ende die beiden Kettenräder, bez. Riemenscheiben gelagert sind. Das Ganze ist an einem Ausleger derart aufgehängt, daß der E. nach Bedürfnis gehoben oder gesenkt oder auch etwas schräg gestellt werden kann. Auch werden Elevatoren zum Heben von Kisten, Ballen, Fässern, Ziegelsteinen etc. eingerichtet.

Fig. 1. Elevator.
Fig. 1. Elevator.

In diesem Falle kommen meist zwei Ketten zur Verwendung, die oben und unten auf je zwei in geeignetem Abstand auf derselben Welle sitzenden Rädern laufen, und zwischen denen ebene Plattformen oder Schalen pendelartig eingehängt sind, so daß ihre horizontale Lage auch dann erhalten bleibt, wenn sie über die Räder hinweggehen. Mitunter werden zur Förderung von Fässern, ferner von Ziegelsteinen bei Bauten, die Ketten mit vorstehenden Tragarmen oder Haken versehen, in welche die zu hebenden Gegenstände hineingelegt werden.

Fig. 2. Elevator zum Entladen von Getreideschiffen.
Fig. 2. Elevator zum Entladen von Getreideschiffen.

Zur Getreideförderung werden auch pneumatische Elevatoren (meist nach dem System Dukham) verwendet, bei denen in einem Rohr das Getreide von einem Luftstrom mitgenommen und gehoben wird. – Unter E. versteht man in Amerika auch die gesamte Speicheranlage für Getreide.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 703-704.
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