Endemann

[771] Endemann, Wilhelm, Rechtslehrer, geb. 24. April 1825 in Marburg, gest. 13. Juni 1899 in Kassel, war zuerst im kurhessischen Justizdienst beschäftigt[771] und wurde 1862 ordentlicher Professor und Oberappellationsgerichtsrat in Jena, von wo er 1876 einem Ruf an die Universität Bonn folgte. Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Die Beweislehre des Zivilprozesses« (Heidelb. 1860, 2 Abteilungen.); »Das deutsche Handelsrecht« (das. 1865, 4. Aufl. 1887); »Das deutsche Zivilprozeßrecht« (das. 1868); »Die Rechtshilfe im Norddeutschen Bund« (Berl. 1870); »Die Haftpflicht der Eisenbahnen, Bergwerke etc.« (das. 1871, 3. Aufl. 1885); »Das Recht der Aktiengesellschaften« (Heidelb. 1873); »Studien in der romanisch-kanonistischen Wirtschafts- u. Rechtslehre« (Berl. 1874–83, 2 Bde.); »Der Markenschutz« (das. 1875); »Der deutsche Zivilprozeß« (das. 1878–79, 3 Bde.); »Das Recht der Eisenbahnen« (Leipz. 1886); »Das deutsche Konkursverfahren« (das. 1889); »Das Zivilprozeßverfahren nach der kanonistischen Lehre« (Berl. 1890); »Die Entwickelung des Beweisverfahrens im deutschen Zivilprozeß seit 1495« (Bonn 1895); »Die Behandlung der Arbeit im Privatrecht« (Jena 1896). Auch gab er mit andern das »Handbuch des deutschen Handels-, See- und Wechselrechts« (Leipz. 1881–83, 4 Bde.) heraus. E. ward 1867 in die Bundeskommission für Ausarbeitung einer allgemeinen Zivilprozeßordnung gewählt, nahm 1872 an dem allgemeinen statistischen Kongreß zu St. Petersburg teil und gehörte 1871–73 dem Reichstag als Abgeordneter für Eisenach an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 771-772.
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