Gaze

[398] Gaze (franz., spr. gāje), nach der Stadt Gaza (s.d.) benannte seine, netzartige, durchsichtige, seidene, halbseidene, baumwollene und leinene Gewebe, bei denen zwei Kettenfäden sich gegenseitig umschlingen (s. Abbildung), wobei größere, rechteckige Lücken von bestimmter und bleibender Größe entstehen.

Tabelle

Der Gazewebstuhl ist mit einer besondern Vorrichtung (Gazeschaft) versehen, die durch mannigfache Abänderung des Prinzips eine Menge Muster erzeugt. G. dient zu Frauenkleidern, Vorhängen, Schürzen, Konzerttüchern etc. Die gewöhnliche Müllergaze (Beutelgaze, Beuteltuch, Dünntuch) enthält 48–52 umschlungene Fadenpaare auf 1 cm. Auch verschiedene leinwandbindende dünne Gewebe aus Seide, Baumwolle oder Leinen werden G. genannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 398.
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