Helicoprion Bessonowi

[139] Helicoprion Bessonowi Karpinsky, Gattung der Haifische, deren Reste seit 1898 in den Artinskschichten des permischen Systems im Gouvernement Perm, die unmittelbar dem Steinkohlensystem auflagern, wiederholt gefunden worden sind.

Fig. 1. Helicoprion Bessonowi. 1/8 natürl. Größe.
Fig. 1. Helicoprion Bessonowi. 1/8 natürl. Größe.

Sie gleichen ziemlich nahe einem großen Ammoniten von 0,25–0,30 m Durchmesser und bilden flache, bilateralsymmetrische Spiralen mit 3,5 und mehr Windungen, die sich nicht berühren (Fig. 1). Die Windungen sind aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt, die rasch an Größe zunehmen und, nach der Peripherie der Spirale sich verengernd, in einem Zahn mit gezahnten Schneidekanten ausgehen. Die Zahnblätter (deren man an einem Exemplar 136 zählte) sind mit Zahnschmelz überzogen, während die Basis der Spirale ohne Schmelz ist. Das Gebilde besteht im wesentlichen aus Deutin und war an seiner Basis mit einer Art Chagrin, wie sie die Haut der H. darbietet, überzogen.

Fig. 2. Edestus giganteus; Plattenbesatz. 1/6 natürl. Größe.
Fig. 2. Edestus giganteus; Plattenbesatz. 1/6 natürl. Größe.

Ähnliche Gebilde aus den russischen und amerikanischen Karbonschichten wurden der Selachiergattung Edestus (Fig. 2) zugeteilt, denen also das H. angereiht werden muß. Die Helicoprion-Spirale ist vielleicht vom Oberkiefer ausgegangen (Fig. 3) u. hat als gewaltige Angriffswaffe gedient.

Fig. 3. Hypothetische Stellung der Helicoprion-Spirale.
Fig. 3. Hypothetische Stellung der Helicoprion-Spirale.

Die Herrschaft der Edestiden scheint dann bald erloschen zu sein; man hat ihre Spuren nur in karbonischen und permischen Schichten gefunden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 139.
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